ESD-Verpackungen und Kennzeichnung

23.02.2012 00:00
Pappschachtel mit rosa Schaumstoff


Hallo
Ich wende mich an Sie, weil mir die Verpackungsanforderungen noch nicht ganz klar sind.

Status bisher:
- Das Bauteil wird in einer normalen Pappschachtel mit rosa eingeklebtem Schaum geliefert.
- Auf dem Pappkarton befindet sich kein Hinweis

Vorschlag unseres Lieferanten:
- Der rosa Schaum ist ESD geeignet -> Keine Änderung
- Der Pappkarton spielt keine Rolle -> Keine Änderung
- Ein Stempel soll angeschafft werden und ein ca. 6mm großes ESD Zeichen (rot) soll durch einen Mitarbeiter auf jeder Verpackung manuell gestempelt werden.

Mein Vorschlag
- Das Bauteil wird in eine silberfarbene Tüte Shielding Verpackung (S) verpackt
- Die Tüte ist geschlossen
- Die Tüte ist mit einem ESD Aufkleber zu versehen, der über den Zippverschluss platziert ist [Wie ein Siegel]
- Der Pappkarton wird so belassen es erfolgt kein Stempelaufdruck, dies wäre auch falsch

Das Bauteil wird außerhalb der EPA aus dem Pappkarton entnommen.
Das Bauteil gelangt verpackt in der Shielding Verpackung (S) in die EPA und wird dort verbaut.


Ist der Vorschlag unseres Lieferanten ebenfalls zulässig?
Wie und wo wird das Bauteil entpackt, dies ist mir nicht klar? [Der Pappkarton darf ja nicht in die EPA]
Wird beim Öffnen des Pappkartons eine Spannung erzeugt?

 



23.02.2012 00:00
Re: Pappschachtel mit rosa Schaumstoff
Hallo
kein Problem, ich helfe gerne wenn ich kann.
Ihr Vorschlag wäre der richtige Weg!
Warum?
Erst zu der Kennzeichnung.

Das ESDS-Symbol (Dreieck + durchgestrichene Hand ohne Halbkreis) muss auf der am ESDS anliegenden Verpackung sein und sollte eine Art Siegel sein. Das Symbol sagt aus, das sich dahinter bzw. darunter ein ESD-empfindliches Bauteil (ESDS) verbirgt und der Siegel erst in einer Schutzzone geöffnet werden sollte.

Das ESD-Eigenschaftsymbol (Dreieck + durchgestrichenen Hand + Halbkreis inkl. Buchstabe bzw. Abkürzung)sagt lediglich etwas über die Eigenschaft der Verpackung oder des Gegenstands aus, auf dem das Symbol ist. Das ist kein Siegel. Z.B. bei Shieldingverpackungen ein „S“ oder bei dissipativ ein „D“ oder bei conductive ein „C“ … das sind die Hauptfunktionscodes gemäß DIN EN 61340-5-2 für Verpackungen. Man nimmt das Symbol auch gerne für EPA-Artikel wie Mäntel usw. aber dann mit dem Code „EPA“.
„ESD“ wie auf dem Bild (Stempel des Lieferanten) ist zu ungenau. Das Rosa wäre eigentlich „D“ und nicht für den Einsatz außerhalb von Schutzzonen geeignet, wegen fehlender Abschirmung usw.

Ich kenne diese Verpackungen von meiner Siemenszeit und das ist asbachuralt. Damals gab es kaum was anderes. Aber heute gibt es Shielding als Tüte und als Karton z.B. mit Kohleshieldingschicht im Wellpapp.

Ein weiteres Problem ist der Karton, der nicht leitfähig ist. Folgender Fall, ich klappe den Karton auf (entsteht kaum ein Spannung) und lege die Verpackung mit dem Karton unten und drüber dem rosa Schaumstoff auf meinen Tisch. Und ein ESDS auf den Schaumstoff. Wie soll nun eine Aufladung von mir oder dem ESDS über den ableitfähigen Schaumstoff zum leitfähigen Tisch stattfinden, wenn der Karton dazwischen liegt. Geht nicht! Deshalb würde ich diese Kartonvariante ausserhalb vom EPA lassen.

Schöne Grüsse
vom ESD-Coach

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