ESD-Schutzzone

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18.10.2012 11:27
Statische Aufladung auf Baugruppe


Wir montieren ein Produkt in dem bei einem späteren Fertigungsarbeitsplatz eine empfindliche Elektronikbaugruppe montiert wird. Da es ein Kunststoffgehüse ist wird die Ladung auf dem die Elektronik montiert wird, zuvor ionisiert < 10V. Der Arbeitsplatz ist eine kpl. EPA auch der Arbeiter hat Armband, Schuhe und ESD Hemd an.
Jetzt die Frage da das Produkt (Kunststoffgehäuse) kpl. montiert ist incl. verschlossener empfindlicher Elektronik, behandeln wir danach das kpl. Produkt nicht mehr als ESD empfindlich und verlassen die EPA zum nächsten Arbeitsplatz,die Ladung kann sich ab sofort auf das ganze Produkt verteilen und nicht mehr schlagartig übertragen (Faradyscher Käfig).

Kann jetzt noch ein defekt durch ESD in der Elektronik auftreten (Die Steckkontakte sind gegen ESD Schäden abgesichert.)

 



18.10.2012 14:23
Re: Statische Aufladung auf Baugruppe
Hallo Stefan
Die Vorgehensweise mit der Ionisation ist vorbildlich.

Ob das verschlossene Produkt als ESD-empfindlich gehandhabt wird oder nicht, ist abhängig davon, ob die Elektronik frei zugänglich ist oder eben nicht und inwieweit die Steckerkontakte geschützt sind.
Jedoch auch wenn es als Nicht-ESDS eingestuft wird, sollte man nicht unbedingt die Steckerkontakte berühren … falls möglich. Da integrierte Schutzschaltungen nur begrenzt schützen.

Das verschlossene Kunststoffgehäuse ist eher kein Faradyscher Käfig, da es nicht leitfähig ist. Aber elektrostatische Ladungen verteilen sich auch nicht darauf, da die Aufladung nur dort stattfindet, wo die Reibung ist. Und nachdem Kunststoff als Isolator keinen Stromfluss zulässt, bleibt die Ladung auf dieser Stelle als Oberflächenpotential erhalten … bis die Oberflächenleitfähigkeit z.B. durch eine erhöhte rel. Luftfeuchte verbessert wird.
Somit ist die Gefahr gering, dass die Elektronik im Inneren des Gehäuses durch Oberflächenpotentiale auf der äußeren Seite des Gehäuses Schaden nimmt.

Sollte es zu Aufladungen der Elektronik durch Influenz (E-Feld) kommen, müsste man die Elektronik ausbauen und harterden um Schäden zu erzeugen.

Schöne Grüsse
vom ESD-Coach



18.10.2012 15:00
Re: Statische Aufladung auf Baugruppe
Dankeschön vorab.

Jeder einzelene Pin ist mit 7-15kV gegen ESD abgesichert.
An die Platine kommt man nicht mehr ran, die Baugruppe ist kpl. verschlossen. Auf der Paltine befinden sich Sensoren die eine Drehbewegung (Aluscheibe) messen. Die Frage ist: Die Aluscheibe ist in einem Abstand zur Platine von ca. 3-5mm, können sich da so große Ladungen aufbauen, dass es zu einem Überschlag kommen kann (ESD Schaden) um die Bauteile (Sensoren) zu schädigen????
Ich denke ich muss doch mit dem Feldmeter eine Messung durchführen!
Oder können Sie mich von etwas besseren belehren??

Vielen Dank für die Info´s!!

 



18.10.2012 17:20
Re: Statische Aufladung auf Baugruppe
Naja, die Frage ist, wie wird die Aluscheibe angetrieben bzw. zwischen welchen Materialien kommt es zum Kontakt bzw. Reibung (s.h. triboelektrische Reihe). Sollte die Aluscheibe über einen geschlossenen Motor direkt angetrieben werden, sehe ich eher kein problematisches E-Feld. Sollte jedoch der Antrieb über Antriebsrollen (aus Gummi oder so ähnlich) erfolgen, sehe ich die Möglichkeit von hohen E-Feldern > 2 kV.
Die E-Feldmessung ist zwingend erforderlich.

Schöne Grüsse
vom ESD-Coach

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