ESD-Schutzzone
11.12.2014 08:53
Lötkolben Erdung hart/weich
Hallo zusammen,
ich setzte mich gerade mit der Erdung von Lötkolben auseinander.
Wie muß ein Lötkolben geerdet werden um das geringste Risiko bei der CDM Betrachtungsweise zu generieren.
Es gibt laut der Gebrauchsanweisung der Weller Lötkolben mehrere Möglichkeiten, unter anderen wird die "weiche" Erdung über 1 MOhm empfohlen.
Ist das wirklich ein geringerens Risiko wie die Erdung direkt an PE ?
Aus anderen Quellen hörte ich, das Art der Erdung hart oder weich, kein Einfluß hat, da sich eine evtl. Ladung auf einem Bauteil sowieso schlagartig in die Masse der Lötspitze entläd und dann erst definiert von der Lötspitze abgeleitet wird.
Ist das so richtig und kann man das belegen ?
11.12.2014 14:30
Re: Lötkolben Erdung hart/weich
Hallo V/m,
Aus anderen Quellen hörte ich, das Art der Erdung hart oder weich, kein Einfluß hat, da sich eine evtl. Ladung auf einem Bauteil sowieso schlagartig in die Masse der Lötspitze entläd und dann erst definiert von der Lötspitze abgeleitet wird.
Ist das so richtig und kann man das belegen ?
Du fährst gut damit, wenn Du den anderen Quellen vertraust. Denn die Masse der Spitze ist da schon das Problem.
Gruß
Malte
12.12.2014 09:14
Re: Lötkolben Erdung hart/weich
Hallo V/M,
da muss ich zustimmen, meiner Meinung nach spielt es keine große Rolle ob der Lötkolben hart oder weich geerdet ist, da sich das aufgeladenen Bauteil sowieso erst einmal in die Masse der Lötkolbenspitze entlädt, wie danach die Ladungen weiter zur Erde transportiert werden, spielt für das Bauteil bezüglich CDM-Risikos keine große Rolle mehr. Eine weiche Erdung macht aus meiner Sicht nur Sinn, wenn man "unter Spannung" lötet, damit man keinen Kurzschluss produziert, wenn man an spannungsführende Teile kommt. Also kann der Lötkolben meiner Ansicht nach genauso gut hart geerdet werden, da damit das CDM Risiko nicht erhöht wird. Ich würde aber eher eine Erdung über einen Potentialausgleich mit dem ESD-Tisch empfehlen, da bei eine direkte Erdung über PE das Risiko besteht, dass Störungen (die sich auf jeden Fall auf PE befinden -z.B. Einschalten von Maschinen oder Leuchtstoffröhren) ansonsten über PE an die Lötkolbenspitze weitergeleitet werden. Da kann u.U. schon mal ein ganz schöner Peak durchkommen, wenn der auf ein empfindliches Bauteil kommt, kann man dieses dadurch beschädigen. Wie sehen das die anderen?
15.12.2014 21:18
Re: Lötkolben Erdung hart/weich
Hallo,
die Aussage:
Eine weiche Erdung macht aus meiner Sicht nur Sinn, wenn man "unter Spannung" lötet, damit man keinen Kurzschluss produziert, wenn man an spannungsführende Teile kommt.
finde ich schon recht sportlich. Unter Spannung löten, sollte unter allen Umstände vermieden werden.
Ich würde eher ein Ionisator einsetzen.
Viele Grüße
Editiert von Waltair - 16.12.2014 18:38
12.01.2015 08:29
Re: Lötkolben Erdung hart/weich
Danke erstmal für die Rückmeldungen.
Kann das rechnerisch nachgewiesen werden, wie sich die Masse eines Gegenstandes die Entladung beeinflußt.
Oder anderes gefragt: Gib es eine Formel mit der man das Risiko, bzw. die Entladung berechen kann.
Wenn das so ist , das sich die Ladung eines Bauteils erstmal in die Masse eines Körpers entläd und dann erst über die Erdung abgeleitet wird, besteht das Risiko bei jeder Vorrichtung die aus Metall gefertigt wurde.
Also jede Leiterplattenaufnahme aus z.B. Alu kann dann ein potentielles Risiko darstellen, auch wenn diese Vorrichtung über 1 MOhm geerdet ist.
Kann dieses Risiko berechnet werden ?